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Zum Tode von Gerhard Traxel (21.4.1940 – 18.10.2024)

Gerhard Traxel war von 1972 bis 2005 Pfarrer der Reformierten Kirchgemeinde Witikon. In den 80-er und 90-er Jahren wurden er und sein damaliger katholischer Kollege in der Pfarrei Maria Krönung, Pfarrer Dr. Walter Blattmann, zu Hoffnungsträgern gelebter lokaler Ökumene und Witikon ein Leuchtturm. Die Trennung am Tisch der Eucharistie empfanden sie als Skandal und gingen mit der gemeinsamen Feier von Gottesdiensten, etwa der integralen Osternacht, sehr weit und provozierten damit die Reaktion der Kirchenleitung.

Gerhard Traxel hatte als Student 1965 an den Schluss-Sitzungen des Zweiten Vatikanischen Konzils  als Beobachter teilgenommen. Das sollte ihn zu einem leidenschaftlichen Aktivisten der Ökumene machen. Mit Gleichgesinnten zusammen begann er in der Lazariterkirche Gfenn die Eucharistie zu feiern. Er gründete den ökumenischen Kreuzweg durch Zürichs Innenstadt am Karfreitag mit und später die ökumenische Tischgemeinschaft Symbolon. Liturgisch betonte Gerhard Traxel das Gemeinsame, nicht das Trennende und ging in der Praxis voran.

Auch viele ökumenisch interessierte Mitglieder der Pfarrei Maria Krönung schlossen ihn, den umgänglichen und kommunikativen, humorvollen, quirligen und liebenswerten Menschen, in ihr Herz.

Am gleichen Tag, an dem Gerhard Traxel von seiner Krankheit erlöst wurde, am Freitag, dem 18. Oktober, starb auch ein wichtiger ökumenischer Weggenosse und Freund von ihm, der Jesuit Josef Bruhin. Mögen sie Gott schauen von Angesicht zu Angesicht und seine Schönheit miteinander feiern. Gott schenke ihnen ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen.

Paul Leuzinger (ehemaliger reformierter Pfarrer und langjähriger Kollege)

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