Heute ist der Festtag der hl. Lucia, die sich im 4. Jh. besonders für die Armen eingesetzt hat. *
Ein Gedicht der Theologin Dorothee Sölle (1929-2003), kommentiert von Ursula Baltz-Otto, verweisen uns auf das Licht – auf den Himmel.
„Wir brauchen licht
um denken zu können
wir brauchen luft
um atmen zu können
wir brauchen ein fenster
zum himmel“ (Dorothee Sölle)
Das sind Verse von Dorothee Sölle, die ich für unsere Zeit am Gedenktag der hl. Lucia ausgewählt habe. Diese Verse fordern auf zu bewusstem Sehen und Wahrnehmen.
Licht hat die Funktion, sehend zu machen, aufzuklären. Es bringt die Farben zum Leuchten, lässt die Schönheit der Natur erstrahlen. Licht gibt Orientierung, Sicherheit auf dunklen Wegen. Etwas licht werden lassen heisst, Erkenntnis gewinnen, Wahres von Falschem zu unterscheiden. Wo etwas licht wird, sehe ich anders. Wie das Licht zum Sehen, so brauchen wir die Luft zum Atmen. Sie gibt und erhält Leben, bedeutet Freiheit. Aber Licht und Luft sind nicht das Einzige zum Leben.
Wir brauchen ein „Fenster zum Himmel“, etwas das trägt und erhält, etwas, das grösser ist als ich. Es ist der Wunsch nach Sinn, nach Glauben und Hoffnung. Es ist auch die Suche nach Heimat, Geborgenheit und die Abkehr von allem, was gegen das gottgegebene Leben gerichtet ist. In dieser Suche bleiben wir angewiesen auf ein Gegenüber, auf eine gelebte Beziehung zum Leben, die wir Gott nennen.
Diese Sehnsucht, das „Fenster zum Himmel“, diese Hoffnung gilt es wachzuhalten und dafür zu arbeiten, damit ein Stück Himmel auf unserer Erde Wirklichkeit werden kann. (vgl. Ursula Baltz-Otto, Theologin)
Die Hoffnung und die Sehnsucht lassen uns den Weg nach Bethlehem suchen und das Licht nicht aus dem Auge verlieren. Gott will sich uns selbst im göttlichen Kind schenken, das als Licht in der Dunkelheit der Welt leuchtet.
Priska Machuzhak-Loepfe, Seelsorgerin
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D. Sölle, in: verrückt nach licht. Gedichte, Berlin 1984, 167
*https://www.katholisch.de/artikel/163-sagenumwobene-lucia
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