1. Home
  2. /
  3. Aktuell
  4. /
  5. Allgemein
  6. /
  7. Aschermittwoch

Aschermittwoch

GOTTESBEZIEHUNGEN

Du kannst
Gott verehren

in den dunklen Tempeln des Ostens
in den Bildern von Tieren und Sternen in den Suren der Wüstenwinde
in der abgezählten Ruhe des Sabbats
in den Windmühlen aus Gebeten
in der Selbstvergessenheit des
Schweigens

seine Freundschaft aber
erwartet dich
unterwegs
zwischen Nazareth
und Jerusalem

Andreas Knapp (in: Weiter als der Horizont – Gedichte über alles hinaus)

Im Gedicht «Gottesbeziehungen» des Priesters und Lyrikers Andreas Knapp lässt sich herauslesen, was Fastenzeit eigentlich bedeutet. Sie ist ein Weg, tiefer zu Gott zu finden und die Freundschaft in Jesus Christus als Wegbegleitung durch unser Leben zu erfahren. Sie beginnt an Aschermittwoch und findet ihre Erfüllung in der Auferstehung. Die Fastenzeit ist eine Zeit der Vorbereitung, der Einübung und der Erwartung. Sie fordert uns heraus, unsere Lebensweise zu überdenken und zu fragen, worauf es wirklich ankommt. Es geht dabei nicht primär um das Äussere, sondern vielmehr um unser Inneres. Gibt es sie, meine Beziehung zu Gott? Schenke ich dem Unendlichen Raum in meinem Leben? Möchte ich mich in dieser Zeit auf den Weg machen, um den Himmel in mir zu suchen – und mich vom Göttlichen finden zu lassen?

Die vierzig Tage sind ein Weg der Freundschaft Gottes mit uns. Dies soll nicht heissen, dass es für uns immer einfach ist. Selbsterkenntnis kann auch weh tun, so wie Liebe manchmal schmerzt. Aber sie befreit und führt uns näher zu unserem inneren Sein, unseren Mitmenschen und zu Gott. Und mit diesen gereinigten inneren Augen kann ich mein Leben neu betrachten, gute Entscheidungen treffen und vielleicht schwierige Situationen anders angehen.

Am Aschermittwoch sind wir eingeladen, das Aschekreuz zu empfangen als Zeichen unserer Vergänglichkeit und als Aufruf zur Umkehr und Besinnung – auf dem Weg der Freundschaft. Vierzig Tage haben wir vor uns bis zu den drei grossen Tagen unseres christlichen Glaubens: Karfreitag, Osternacht und Ostermorgen. Machen wir uns also auf den Weg und lassen uns vom Zauber des Anfangs inspirieren. Denn die Asche trägt ein Geheimnis in sich. Sie bewahrt die Sonne, das Licht und das blühende Leben in sich. Die Asche, das sind die ehemals grünen Palmzweige des Vorjahres, die im Feuer verbrannt wurden. Darin sind Hoffnungen, Träume und Sehnsüchte aufgehoben. So wird die Asche im Zeichen des Kreuzes zu einem Lebenssymbol. – Und die Freundschaft bleibt für ewig.

Gottesdienste zu Aschermittwoch mit Austeilen des Aschekreuzes

Mittwoch, 22. Februar 2023: 08.30 Uhr Krypta St. Anton Zürich

Mittwoch, 22. Februar 2023: 09.15 Uhr Kirche Maria Krönung

Zurück