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16. Dezember

Winterwald

Am letzten Sonntag, als die Sonne endlich wieder einmal so schön die Nebeldecke in Zürich durchdrang, zog es mich hinaus. Ich schnürte trotz Kälte meine Laufschuhe, packte mich in mehrere Schichten an Funktionskleidung und wagte mich hinauf zum Dolder und in den Wald.

Beim Laufen kann ich gut abschalten und achte wenig auf den Weg. Normalerweise wähle ich diesen nach Lust und Laune, gehe aber im Grunde immer auf festen, bekannten Routen. Im verschneiten Wald nahm ich an diesem Sonntag offenbar eine andere Abzweigung als üblich und kam plötzlich durch ein Gebiet, das mir fremd war. Unwillkürlich lief ich langsamer, der Weg wurde schmal und ich war mir nicht ganz sicher, ob ich lieber umkehren sollte?

Gleichzeitig wusste ich zumindest ungefähr, wo ich mich befand, ich sah andere Spuren im Schnee – da schien ein Weg weiterzuführen. Durch das Unbekannte und den Schnee, der alles bedeckte und veränderte, hatte ich den Eindruck, die ganze Umgebung um mich herum viel intensiver wahrzunehmen. Eine ruhige Zuversicht überkam mich: geniesse jetzt einfach den Moment, zurück findest Du schon wieder. Das war ein gutes Gefühl. So, dachte ich, sollte sich auch mein Glaube anfühlen: mit Neugier auf unbekanntes Terrain gehen im Vertrauen, dass Gott mit geht und mir Vertrauen gibt, auch dort, wo ich mich nicht mehr auskenne…

Monika Bieri, Leitungsassistenz

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